Zum Auftakt hatten die Schülerinnen und Schüler eine Zürcher Studentin zu Gast, die über ihre Gebräuche und ihren Alltag als Jüdin mit Schabbat und Essensvorschriften erzählt hat. Auf einer «Tempeltour» durch die Schweiz besuchte unsere Gruppe anschliessend einen Sikh-Tempel in Däniken, den thai-buddhistischen Tempel in Gretzenbach und den Hindutempel in Trimbach. Unter dem Titel Diakonie und Nächstenliebe – gerade auch zu Menschen am Rande unserer Gesellschaft – gab es Informationen zur Wirkung von Drogen und ein Gespräch mit einem ehemaligen Konsumenten dieser Rauschmittel. Im letzten Teil der Woche tauchte die Gruppe mit betroffenen Menschen in den Alltag von Gehörlosen, fast tauben Menschen und Blinden ein.
Hier der Bericht von Bruder Martin Hieronymi:
Nach der Herbst-Fokuswoche 2020 haben wir auch diesen Herbst mit der 4. Klasse die Fokuswoche mit dem Thema «Interreligiöse Begegnungen und Diakonie» durchgeführt, organisiert von Christina Tuor und Bruder Martin. Es war thematisch eine vielseitige Woche: Am Montagnachmittag hatten wir im Rahmen von LIKRAT (ein Angebot für Schulen vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund – Likrat ist hebräisch und heisst «aufeinander zugehen») den Besuch einer Zürcher Studentin. Sie ist Jüdin und hat uns über ihren Alltag mit Schabbat, Essensvorschriften, etc. einen interessanten Einblick gewährt.
Am Dienstag war dann «Tempeltour» angesagt, organisiert von Pater Ioannes – schon seit ca. 10 Jahren besucht das GKD mit Schulklassen andere Religionen in der Schweiz – wir waren zuerst im Sikh-Tempel in Däniken. Dort wurden wir im Parterre zu indischem Essen eingeladen und anschliessend durften wir im ersten Stock des Sikh-Tempels in ihrem Gottesdienstraum eine Gebetszeit miterleben. Zu Fuss erreichten wir den thai-buddhistischen Tempel in Gretzenbach. Dieser Tempel ist innen vollkommen ausgemalt – beeindruckend! Als drittes durften wir in den Hindutempel in Trimbach besuchen.
Bei der Diakonie geht es ja um gelebte Nächstenliebe (auch zu Menschen am Rande unserer Gesellschaft). Der nächste Teil der Woche hatte das Thema Drogen. Pater Ioannes hat als Arzt vermittelt, welche Substanzen wie auf den Körper wirken. Ein junger Gast hat uns erzählt, wie er als Jugendlicher in die Drogen kam und dann als junger Erwachsener anfangs zwanzig wieder von den Drogen weggekommen ist. Am Mittwochnachmittag waren wir eingeladen bei jemandem, der sich in der offenen Drogenszene Chur sozial engagiert. Drei Gäste hatten wir im letzten Teil unserer Fokuswoche: Eine Frau, die gehörlos geboren ist. Ein Mann, der fast nichts mehr hört. Mit ihm seine Frau, die das Augenlicht verliert und deshalb mit dem Blindenstock unterwegs ist. Sie haben uns auf ihren Alltag aufmerksam gemacht – wir haben zum Beispiel begonnen, die Gebärdensprache zu lernen.