Die Schülerinnen und Schüler, die Rätoromanisch als Maturafach gewählt haben, gingen ins Südtirol, zu den Ladinern der Dolomiten, um jenes sagenumwobene Land, dessen Sprache eine Schwestersprache des Rätoromanischen ist, besser kennen zu lernen.
Die erste Station machten sie in Müstair, wo das Kloster St. Johann zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Referate und Besichtigungen ergänzten das Programm am Originalschauplatz.
In Bozen befindet sich für die Alpenforschung das grösste Forschungsinstitut Europas, genannt EURAC, wo man sich mit allen Facetten der Alpen befasst. Interaktiv und spannend stellte Doktorandin Frau Sabrina Colombo uns das Institut vor. Weiter ging es zum Ladinischen Schulamt Bozen, wo uns Sängerin, Komponistin und Sprachwissenschaftlerin Dr. Susy Rottonara einen eindrücklichen Einblick in das paritätische Schulsystem des Südtirols und der Ladiner gab. Der Tag wurde beschlossen mit einem Besuch des Archäologischen Museums, wo gekonnt Schlaglichter auf Özi geworfen wurden.
Der Mittwoch war dem Liebespaar Romeo und Julia gewidmet – englisch und romanisch. Am Originalschauplatz wurden Szenen aus dem Werk in zwei Sprachen rezitiert und am Balkon der Julia durften die Schülerinnen und Schüler ihr ganz persönliches Liebesgedicht in Julias Briefkasten werfen, selbstverständlich auf rosarotem Papier und in Rosis Liebesparfum getränkt.
Am Donnerstag führte unser Weg uns ins Fassa-Tal, wo Ladin Fascian gesprochen wird. Sabrina Ransom, Direktorin des Institut Cultural Ladin, hat uns über die Eigenheiten der Fassa-Variante berichtet. In Sèn Jan hatten wir die einmalige Gelegenheit, gleichaltrige Jugendliche im Sprachgymnasium von Fassa zu treffen. Es war ein fantastischer Austausch.
Über das Grödnerjoch ging es nach St. Ulrich, durch den Schweizer Nationalpark, via Zernez, zurück nach Disentis.